König und Turm

Einmal in jeder Partie ist es beiden Spielern erlaubt mit 2 Figuren auf einmal zu ziehen, nämlich bei der Rochade.

Hierbei geht man mit seinem König zwei Schritte auf einen der beiden Türme zu und stellt den entsprechenden Turm direkt neben den König.

Eine Festung für seine Majestät

Sinn der Rochade ist es, den eigenen König in Sicherheit zu bringen. Im Englischen sagt man zur Rochade Castle, was in diesem Falle so viel bedeutet wie Festung.
Man baut also eine Festung für den König.
Außerdem wird bei der Rochade der beteiligte Turm etwas aktiviert.
Er kommt nämlich von seinem Eckfeld näher zur Brettmitte.

Diagramm 1

Kurze und lange Rochade

Im Beispiel Diagramm 1 wird die Rochade 2 Mal vorgeführt.

Kurze Rochade

Weiß macht mit dem König 2 Schritte zur Königsseite und stellt den Turm direkt daneben.
Er macht die kurze Rochade.
Nach der kurzen Rochade ist der König genau 1 Feld von der Brett Ecke entfernt.

Lange Rochade

Schwarz macht mit dem König 2 Schritte zur Damenseite und stellt den Turm direkt daneben.
Er macht die lange Rochade.
Bei der langen Rochade ist der König genau 2 Felder von der Brett Ecke entfernt.

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Wann ist die Rochade erlaubt?

1. Der König darf noch nicht gezogen haben
2. Der beteiligte Turm darf noch nicht gezogen haben
3. Zwischen König und beteiligtem Turm dürfen keine anderen Figuren stehen
4. Der König darf vor und nach der Rochade nicht im Schach stehen
5. Der König darf bei der Rochade nicht über ein Feld ziehen, das von einer gegnerischen Figur bedroht wird.
6. König und Turm müssen auf derselben Reihe stehen.

Die Regel 6 mag auf den ersten Blick ein bißchen überflüssig erscheinen, ist es aber nicht!
Ansonsten wäre nämlich eine Spezial-Rochade mit einem zum Turm umgewandelten Bauern erlaubt.
Siehe Beispiel Diagramm 4.
Der Anfänger möge dies zunächst ruhig einfach ignorieren!

Diagramm 2

Wirkungslinien von Figuren

Weder Weiß, noch Schwarz dürfen in der Stellung im Diagramm 2 links, kurz oder lang rochieren.
Alle Rochaden sind hier verboten!

Weiß darf nicht kurz rochieren, da der schwarze Läufer das Feld rechts neben dem weißen König kontrolliert und er somit über die Wirkungslinie des schwarzen Läufers hinweg ziehen würde.
Das ist nicht erlaubt!

Weiß darf auch nicht lang rochieren, da die schwarze Dame dem weißen König sonst Schach bieten würde.
Ins Schach rochieren oder ganz generell ins Schach ziehen ist niemals erlaubt!

Schwarz darf nicht kurz rochieren, da die weiße Dame das Feld links dem schwarzen König kontrolliert und er somit über die Wirkungslinie der weißen Dame ziehen würde.

Schwarz darf auch nicht lang rochieren, da der weiße Springer zwischen Turm und König steht.
Es dürfen bei der Rochade eben keine Figuren dazwischen stehen!

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Diagramm 3

König im Schach

Weiß am Zug darf in der Stellung im Diagramm 3 nicht rochieren.

Sein König steht im Schach.

Er muss dem Schach ausweichen, indem er seinen König aus der Turmlinie wegzieht.

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Diagramm 4

Pam-Krabbè Rochade

Regel 6 gab es bis 1972 im Schach FIDE Regelwerk noch nicht! Sie ist, nachdem die beiden Holländer Pam und Krabbè in einem scheinbar unlösbaren Schachrätsel in einer Schach Zeitschrift diese Lücke aufdeckten, erst nachträglich dazugekommen.

Im Beispiel Diagramm 4 hat der weiß König noch nicht gezogen und Weiß wandelt seinen Bauern in einen Turm um und setzt dann mit der seit 1972 explizit verbotenen Pam-Krabbè Rochade den Schwarzen matt. Weiß zieht mit seinem König zwei Felder vor und setzt seinen Turm daneben. Beide Figuren hatten zuvor noch nie gezogen.

Regel 6 besagt nun, dass König und Turm auf derselben Reihe stehen müssen.

Damit ist die Pam-Krabbè Rochade nun ausdrücklich verboten!

Nur der Vollständigkeit halber!

Auch dieser Abschnitt (Pam-Krabbè Rochade) ist ein absoluter (nicht erlaubter) Speziallfall, der auch so manchem geübten Spieler ins Staunen versetzen wird!
Mache dir als Anfänger darüber nicht allzu viele Gedanken.
Ich habe das hier auch nur der Vollständigkeit halber erwähnt.

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